Pressemitteilung
Die Wiesbadener SPD zeigt sich besorgt über die aktuelle Situation bei der ESWE Verkehr. Von den 750 Busfahrer*innen befinden sich aktuell 90 im Krankenstand. 50 Fahrer*innen fehlen, um den vollen Fahrplan zuverlässig bedienen zu können, weshalb sich das Unternehmen entschieden hat, die Linien ab Montag bis auf wenige Ausnahmen nach dem Samstags-Fahrplan fahren zu lassen.
„Für alle Wiesbadener*innen, die auf den Bus angewiesen sind und seit September wieder den vollen Preis für ihr Ticket bezahlen müssen, ist das eine verheerende Nachricht. Es ist daher absolut verständlich, dass viele Bürger*innen derzeit ihren Unmut kundtun“, so Silas Gottwald, Fraktions-Sprecher für Mobilität. Auch wenn Schulbusse und E-Linien normal weiterfahren, sind die Einschränkungen insbesondere im Schüler*innenverkehr massiv, da die meisten Schüler*innen die regulären Linien nutzen.
Besonders drastisch werden auch die Bewohner*innen in den Stadtteilen abseits der Innenstadt unter den Einschränkungen leiden, da sie teils nur mit einer Buslinie an das Netz angebunden sind. Doch ist das Problem kein rein regionales, sondern ein bundesweites. Dutzende Kommunen und auch die Bahn haben einen akuten Personalmangel und müssen Kürzungen an ihrem Fahrplanangebot vornehmen, so gilt beispielsweise auch in Mainz der Samstags-Fahrplan.
Gottwald weiter: „In Wiesbaden kommt neben dem Mangel an einem schienengebundenen Angebot eine große Unruhe im Unternehmen selbst hinzu, ausgelöst durch eine schlechte Personalpolitik der vorigen Geschäftsführung. Es wurden zum einen, wie jetzt sichtbar wird, zu wenige Busfahrer*innen eingestellt und andererseits wurde denen, die jeden Tag am Steuer saßen, zu wenig Respekt für ihre harte Arbeit entgegengebracht. Das intransparente Zulagensystem und unattraktive Arbeitszeitmodelle taten ihr Übriges. Diese tiefgreifenden Fehlentwicklungen lassen sich nicht von heute auf morgen lösen, doch als SPD nehmen wir wahr, dass nun Stück für Stück die richtigen Weichen gestellt werden.
Die Beschäftigten wählten einen neu aufgestellten Betriebsrat, der ein hohen Vertrauensvorschuss genießt. Eine neue Kultur des Respekts gegenüber den Beschäftigten etabliert sich und das intransparente System der Zulagen, das zu Neid und Missgunst auf dem Betriebshof führte, wird stückweise entwirrt. In einem nächsten Schritt erwarten wir, dass sich die Bezahlung, insbesondere für die akut fehlenden Busfahrer*innen, bessert. Der Schlüssel sind keine weiteren Prämien, sondern ein besserer Tarifvertrag, der die aktuellen Preissteigerungen berücksichtigt.“
Silas Gottwald | (c) Angelika Aschenbach
Kontakt:
SPD-Unterbezirk Wiesbaden
Kirsten Haas, Geschäftsführerin
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